Sonntag, 30. September 2007

little lisa in south africa ;)

Hallo ihr Lieben,

Auch ich werde bald ein Weizenkörnchen sein, das fern der Heimat neue Erfahrungen sammeln und eine neue Kultur kennenlernen wird.
Um mich kurz vorzustellen: Mein Name ist Lisa, ich habe gerade die Matura im Gymnasium Werndlpark in Steyr bestanden und werde nun für 8 Monate nach Südafrika gehen um dort in einem Waisenhaus für Kinder im Alter von „frischgeboren“ bis 2 Jahren zu helfen.
Vor dem Studium in einem sozialen Projekt im Ausland mitzuarbeiten, war schon lange ein großer Wunsch, ein Traum, der nun bald Realität wird.
In einer Wochen, am 7.Oktober werde ich mich per Flugszeug in Richtung Johannesburg begeben, mit Zwischenlandung in Doha (in den arabischen Emiraten).

Im Moment bin ich größtenteils damit beschäftigt, alle Dinge zu erledigen, die sich auf meiner seitenlangen „Besorgungs-Liste“ aneinander reihen, möglichst ausgiebig viel Zeit mit meiner Familie und FreundInnen zu verbringen und das Leben in Österreich noch einmal zu genießen.

Das Wissen nicht mehr lange in Steyr zu sein, rückt meine Heimatstadt in ein neues, besonderes Licht, Kleinigkeiten im Alltag erscheinen viel intensiver und einmaliger, als es normal der Fall wäre und die Zeit mit vertrauten Menschen ist kostbarer geworden!

Ich hoffe, dass ich in Johannesburg die Möglichkeit haben werde, regelmäßig Einträge zu schreiben, da die Internetverbindung oftmals nicht funktionieren kann.
Aber wie so vieles, wird sich auch diese Frage bald lösen.
Im Moment weiß ich zwar, dass das Waisenheim 20 km außerhalb von Johannesburg liegt, ca. 60 elternloses Babies versorgt werden und auch einige andere VoluntärInnen aus der ganzen Welt mitarbeiten, aber die genaue Situation werde ich erst direkt vor Ort erleben und euch anschließend erzählen!

Bis dahin,
alles Gute,
besonders auch den anderen Weizenkörnern
Lisa

Montag, 24. September 2007

Das bin Ich

Hallo!
Also ich bin Marie und habe wie auch Irene, Bogdan und Sarah vor fast 3 Monaten meine Schulzeit mit der Matura abgeschloßen. Ansonsten bin auch 18 Jahre alt und werde die nächsten Monate im Ausland verbringen um anderen zu helfen.
Für diese Tätigkeit habe ich das kleine, aber schöne Land Costa Rica in Mittelamerika ausgesucht. Hier werde ich in Ciudad Quesada in einem Waisenheim arbeiten. Bisher weiß ich eigentlich nur, dass dort ca. 40 Kinder im Alter von 0 bis 14 untergebracht sind.
Während meiner Zeit in San Carlos (wie die Stadt auch genannt wird) werde ich bei einer Gastfamilie wohnen. Bin schon sehr gespannt wie das wird.
Meine große Riese fängt übrigens am 9. oder 10. Oktober an. Und wenn ich daran denke, dass das gerade noch 2 Wochen sind wird mir schon ein bisschen komisch.
Aber ich freu mich schon sehr!!!
Eure Marie

Mittwoch, 19. September 2007

#3 Ein Arbeitstag


Schon um 6 Uhr wecken mich Stimmen von draußen, obwohl mein Wecker erst um 6:30 Uhr läutet. Müde stehe ich auf, um um 7:15 Uhr zu frühstücken. Nach dem Essen räume ich gemeinsam mit Christina die Küche auf, erledige den Abwasch und kehre den Comedor zusammen.
Um 9:00 Uhr breche ich auf ins Zentrum, um von dort den Bus nach Techo Propio, dem ärmsten Viertel Ambatos, zu nehmen. Ich genieße die 25 Minuten Fahrtzeit, da ich einmal völlig für mich bin; ich schaue aus dem Fester auf die immer schlechter werdende Straße und immer feudaleren Häuser und denke über Armut nach. Endlich, als sich an Stelle von Straße nur noch Staub unter mir befindet, steige ich aus und gehe zur Schule „Escuela la gran muralla“, meinem Arbeitsplatz in Techo Propio. Als ich die Klasse des 6. und 7. Jahres betrete (es gibt immer nur jeweils einen Lehrer für zwei Schulstufen) erheben sich die Schüler diszipliniert und grüßen im Chor: „Good morning, teacher!“. In der Pause spreche ich mit einem Mädchen aus der Klasse und sie erzählt mir, dass sie einmal Englisch-Professorin werden möchte. Ich blicke in ihre großen, freudigen Augen und hoffe für sie, dass ihr der Traum eines Tages erfüllt wird. Nach der Pause lässt mich die Professorin „für einige Minuten“ alleine mit den Kindern. Erstmals stehe ich vor einer Schar großer und kleiner Ecuadorianern, 20 dunkelbraune Augenpaare erwartungsvoll auf mich gerichtet. In meiner Not beginne ich zu singen.
Um 13:30 Uhr komme ich im Centro an, esse hastig und nehme meine Arbeit auf. Bis 14:30 Uhr stehe ich hinter einer Theke, trockne Teller ab, nehme Rucksäcke und Schuhputzerkisterl entgegen und richte Tabletts mit Geschirr für die Kinder her.
Danach gehe ich mit Edwin (einem ecuadorianischen Volontär) und Sandra (meiner ecuadorianischen Arbeitskollegin) zum Terminal (Busbahnhof). Hier helfe ich den Kindern bei den Hausaufgaben, rede mit ihnen und höre mir Sachen an, wie: „Warum hast du gelbe Haare?“, „Schenk mir deine Augen!“ und „Wenn du mal eine Katze hast, benenn' sie nach mir, als Erinnerung!“.
Um 17:00 Uhr breche ich vom Terminal auf und komme hungrig in der Albergue an. Ich schaue nach den Kindern, die mit Christina ihre Hausaufgaben gemacht haben und spiele noch ein bisschen mit ihnen. Um 19:00 Uhr wird zum Abendessen gerufen, danach ziehe ich mich in mein Zimmer zurück. Um 21:00 Uhr schlafe ich meistens schon.

Freitag, 7. September 2007

Noch 2 Monate...


Derzeit stecke ich nur halb in den Vorbereitungen für meine Abreise, da ich "nebenbei" 40h pro Woche in einem Altersheim arbeit und so halt nicht wirklich viel Zeit bleibt...
Mittlerweile ist allerdings auch die Liste mit den Dingen, die ich unbedingt noch machen sollte/muss, schon auf 3 Seiten angewachsen und das bereitet mir doch ein wenig Kopfzerbrechen ...
Ja, und mittlerweile weiß ich auch, wie ich nach Litauen kommen werde - nein, falsch geraten! - nicht mit dem Flug wie "gewöhnlich" sondern mit dem Zug ... nächste Woche werde ich mein Ticket für eine wohl spannende, hoffentlich halbwegs erholsame wenn auch 18-stündige Zugfahrt nach Kaunas kaufen - eine Fahrt quer durch Österreich, Tschechien, Polen und Litauen mit zwei Zwischenstopps.
Der Vorteil am Zug: Ich kann "stückweise" und nicht so "hardcore" im (mir immer noch) fremden Land ankommen ... und die Menge des Gepäcks (das gilt bei mir eher für die Heimfahrt) ist unbegrenzt, solang ich mich selbst noch damit fortbewegen kann.
Übrigens: 2 Fotos erstmals ... da ich noch nicht dort bin sondern im hochwassrigen Steyr verweile halt vom Internet ... eines von "meinen" zukünftigen Kindern in "Lopselis", der Einrichtung, in der ich arbeiten werde ... und ein zweites von Kaunas, "meiner" Stadt.
Ach ja, wusstet ihr eigentlich, dass es gar nicht so einfach ist, einen Litauisch-Sprachführer zu bestellen?
- Sarah

Sonntag, 2. September 2007

#2 Eindrücke aus Ambato



Die Temperaturen sind kalt. August ist der kälteste Monat des Jahres. Auf dem Platz spielen die Burschen Fußball, wie jeden Tag. Sie sind unermüdlich und bleiben oft bis neun Uhr abends draußen. Als ich mich im Basketball spielen versucht habe, war ich schon nach zehn Minuten komplett außer Atem. Bei sportlichen Aktivitäten macht sich die Höhenluft bemerkbar, schließlich liegt Ambato auf 2600 Metern.
An die Preise gewöhnt man sich schnell, mittlerweile finde ich drei Dollar für ein Mittagessen maßlos überteuert. Nach Quito fährt man mit dem Bus zweieinhalb Stunden, wobei man für jede Stunde einen Dollar zahlt. Die Stadtbusse in Ambato kosten 18 centavos, nur die grünen kosten 20.
In der Nacht heulen die zahlreichen streunenden Hunde und Katzen, ab und zu hört man eine Autoalarmanlage. Nach dem Essen trinke ich brav meinen Nussschnaps (zumindest manchmal). Teil des Essens ist in 90 Prozent der Fälle Reis, zu trinken gibt es jugos, das sind frische und sehr leckere Fruchtsäfte.
Der volle Name des Projeks ist Fundación Proyecto Don Bosco, es wird geleitet von den Murialdiner-Schwestern und gliedert sich in drei Teile:
– der Terminal. Hier werden tagsüber die Kinder der Verkäuferinnen betreut.
– das Centro. Hierher kommen täglich 150-200 Kinder, um mittag zu essen und um nachmittags Hilfe bei den Hausübungen zu erhalten.
– die Albergue. Die Herberge ist ein Zuhause für momentan 14 Kinder, die aus zerrütteten Familienverhältnissen stammen. Hier wohnen auch die Madres, Christina und ich.
Am Donnerstag, den 30. August 2007 haben wir mit Madre Narcizas Kleinbus einen Ausflug gemacht. Dazu haben sich 14 Kinder, zwei maestros, vier Volontäre und die drei madres ins Auto gequetscht und wir sind laut singend mit 40 km/h (denn zu mehr war der Kleinbus nicht mehr fähig) nach Patate, einem benachbarten Ort, gefahren.
Vom Dach der Herberge sieht man auf den zurzeit aktiven Vulkan Tungurahua, dessen rauchenden Gipfel ich schon fotografiert habe. Ich merke, wie ich mit der Sprache die ersten Fortschritte mache, dennoch scheinen die Kinder nicht zu verstehen, was ich mit „más despacio“ meine.