Dienstag, 28. August 2007

#1 Road Trip




Hier bin ich also: Irene, eine 18-jährige Jugendliche, die nach der Matura am BRG Steyr mit der Organisation Jugend eine Welt (http://www.jugendeinewelt.at/) teils aus Idealismus, teils aus Neugier nach Ecuador gefahren ist, um sich in Ambato, einer einigermaßen großen Andenstadt südlich von Quito, in der Fundación Proyecto Don Bosco ein Jahr lang freiwillig zu engagieren.

Die Ankunft ist glatt gelaufen. Am Flughafen in Quito wurde ich herzlich von Padre Pepe empfangen, der mich im Laufe des Tages auch im Projekt in Ambato ablieferte.
Obwohl ich noch keine 48 Stunden hier bin, möchte ich näher auf die Verkehrssituation in Ecuador eingehen. Auf der Fahrt von Quito nach Ambato habe ich viel beobachtet und ich muss sagen, das Autofahren ist ein eigenes Erlebnis und nichts für schwache Nerven. Sperrlinien, auch doppelte, scheinen hier nicht die selbe Bedeutung zu haben, wie in Österreich. Beim Überholen kann es schon mal vorkommen, dass man sich auf der zweispurigen Gegenfahrbahn wiederfindet. Geblinkt wird nur selten, dafür wird umso mehr gehupt. Auch Nummerntafeln sind in Österreich offensichtlich überbewertet und kein Must-Have in Ecuador. Die Menschen hier sehen der Verkehrssituation jedoch entspannter gegenüber. Oft sieht man Mütter mit Kindern neben der Autostraße spazieren gehen, oft auch Kinder alleine. Die Autos und Lastwägen, mit denen gefahren wird, sind sporadisch sogar im Besitz von Gurten (!). Der Pannenstreifen wird ausgenutzt, denn man sieht oft alle zehn Meter einen verhinderten Verkehrsteilnehmer stehen. Einem Führerscheinneuling wie mich, der im Rahmen der Mehrphasenausbildung vor einigen Wochen sein Fahrsicherheitstraining in Marchtrenk absolviert hat, drängt sich die Frage auf: Warum passiert dann nie was? beziehungsweise: Warum hört man dann nie von Unfällen? Ich bin bereit, der Sache auf den Grund zu gehen, doch kurz habe ich auch mit dem Gedanken gespielt, später in Österreich mal ecuatorianisch zu fahren. Denn wozu hat ein Auto eine Hupe, wenn man sie nie benützt?

Endlich gefunden :)

... mein letzter Eintrag ist schon gar nicht mehr so richtig aktuell, irgendwie ... mhm.

Währenddessen hab ich mehrere Zusagen von EFD-Projekten bekommen, alles ist ziemlich verstrickt und chaotisch geworden, hab herumtelefoniert und -gemailt und schließlich meinem Bauchgefühl vertraut und mich innerhalb von Minuten während der Mittagspause im Büro fix für ein (anderes als bisher geplantes) Projekt entschieden:

Ich - lege looos ---- und arbeite 9 Monate lang in Litauen!!

Alle runzeln immer die Stirn, wenn ich "Litauen" sage, kann ihnen natürlich nicht bös sein, ist ja wirklich nicht sehr bekannt, dieser kleine Staat - also, die Kurzfassung: Litauen, in Nordeuropa, südlichster der drei baltischen Staaten (die beiden andren heißen Estland und Lettland), Hauptstadt ist Vilnius, Einwohner gesamt 3,4 Millionen, grenzt an Lettland, Weißrussland, Polen und diesem kleinen Russland-Stückchen :) ...

Ich werde in Kaunas, der zweitgrößten litauischen Stadt in einer Einrichtung für Kinder arbeiten - dort werden Kinder mit Problemen (Sprachproblemen, "development problems"), Behinderungen oder auch andere betreut. Es ist eine ziemlich große Einrichtung mit Ärzten und Therapeuten, Erziehern und Betreuern und auch einigen Volunteers so wie ich einer sein werde!

Mein Gefühl momentan? - Ich bin wirklich froh, endlich etwas zu 100 % fix gefunden zu haben.

Und freue mich wahnsinnig.

Mittwoch, 15. August 2007

Hallo ihr im weiten Web!

Wie hat es so nett im "Vorwort" der beiden Bloggründer Bogdan und Irene geheißen? - "Für den ersten Bericht wäre eine kleine Vorstellung deiner Person und deiner Aktivität sicher hilfreich..." oder so ähnlich ... tja, und damit beginne ich wohl auch heute.

Ich heiße Sarah, bin 18, habe heuer die Matura geschafft und somit 8 Jahre am Gymnasium hinter mich gebracht - der Gedanke "Ausland" war schon sehr lang in meinem Kopf und besonders, da ich sowieso noch nicht weiß, welchen Beruf ich später anstrebe, welches Studium für mich passend wäre und vieles noch in den Sternen steht, wurde für mich schnell klar, dass ich hinaus in die weite Welt muss und möchte.

Im Frühjahr hab ich vom Europäischen Freiwilligendienst, kurz EFD genannt, erfahren (eine Initiative, die es jungen Europäern ermöglicht, für einige Monate bis ein Jahr bei einem kulturellen, sozialen oder ökologischen Projekt in einem EU-Land mitzuarbeiten), mich dort beworben und die EFD-Koordinator für OÖ getroffen. Ja, und seitdem war ich auf Projektsuche in der riesigen EFD-Datenbank im Internet und habe versucht, "mein" Projekt fürs nächste Jahr zu finden...

Eine lange Suche war es schon, ich war immer wieder auch ziemlich entmutigt, da ich so viele Projekte angeschrieben, aber nur Absagen bekommen hatte - doch seit heute ist es fix: Ich werde 8 oder 9 Monate im Norden Europas, in Lettland, verbringen und dort bei einem Sozialprojekt mitarbeiten!

Da ich selbst über meine Aktivitäten etc. dort noch nicht recht viel weiß, lasse ich es für dieses Mal auch gut sein ... doch: Fortsetzung folgt bestimmt!

Alles Liebe, eure Sarah

Donnerstag, 9. August 2007

Brücken nach Palstina




1.Juli 2007, Wien- das kulturelle Abenteuer nimmt seinen Anfang, als die palästinensischen Jugendlichen samt Betreuerin Amal am Wiener Flughafen landen. In Steyr erfolgt die erste Begegnung mit den Gasteltern im Werndl- Hof. Doch schon am Montag ist die gemütliche Phase vorbei und im BRG Steyr findet der erste Workshop statt. Bei dieser Gelegenheit tauschen wir uns über gängige Vorurteile aus und es kommt zur ersten hitzigen Diskussion- während wir Österreicher als freundliches und ernstes Volk beschrieben werden, konfrontieren wir die Palästinenser mit Schlagworten wie „Selbstmordattentäter“ und „religiöser Fanatismus“- wobei das mediale Image so gar nicht zu unseren sympathischen Besuchern passt. Danach versuchen wir, den Palästinensern die menschliche Seite der Besatzer vor Augen zu führen, was zu einer momentanen Gefühlsaufwallung ihrerseits führt- und wir bekommen eine leise Ahnung davon, wie verletzt die Jugendlichen sind.

... http://bridges07.wordpress.com