"Su joninu!" ... das hieß es (zugegeben, ist auch schon wieder eine Weile her...) am 23. Juni hier in Litauen tausende Male. "Alles Gute zum Mittsommernachtsfest! also.
Und so was hab ich überhaupt noch nie erlebt ... daheim in Österreich ist mir das halt als Datum für den Sommeranfang bekannt, das war's aber auch schon. Hier, doch etwas weiter nördlich, schaut das aber schon anders und viiiel interessanter und lustiger aus :)
Und das war in etwa mein litauisches Mittsommer 2008 -
Am Freitag dieses verlängerten Wochenendes fuhr ich mit Anne, Simona und einigen ihrer litauischen Freunde zu dem "Live the night!" Festival nach Vilnius.
Ewig lange durch die Gegend laufen.
Lustiges Essen und illegales Trinken in einer Pizzeria.
Sich in den Menschenmassen verlieren.
Etwas genervt sein vom strömenden Regen.
Einem wunderschönen Umzug mit riesigen Puppen, Figuren quer durch die Stadt folgen.
Dann super Konzerte.
Und es wurde und wurde nicht dunkel, noch nie zuvor fiel es mir so leicht, eine ganze Nacht lang nicht zu schlafen ... :)
Um 3 Uhr morgens waren Anne und ich noch immer auf der Suche und entdecken wirklich eine tolle Reggaeparty, so tanzten wir in den Sonnenaufgang hinein.
Meine Beine wurden irgendwann doch ziemlich müde und ich spazierte 2 Stunden durch die Stadt, bevor wir um halb 7 Uhr morgens den ersten Zug zurück nach Kaunas nahmen (dieser Zug war lustig, total voll und alle völlig fertig und müde). Daheim hieß es dann gleich mal 8 Stunden Schlaf nachholen! :)
Dann ging's weiter auf eine Abschiedsfeier.
Am "richtigen" Mittsommer war ich dann mit einigen anderen in Kernave, dem Ort, in dem dieses Fest am größten und traditionellsten gefeiert wird ...
Auch dort war wieder jede Menge los:)
Super Trampen mit Paul in einem englischen Auto (hach, war das ungewohnt), dann wurden wir vom Gewitter überrascht (nachdem wir eine halbe Stunde vorher bereits viele besorgte SMS - "Bringt euch in Sicherheit!" - aus Kaunas bekommen hatten) und pitschnass.
Dann ... fühlte ich mich irgendwo in die Landschaft und die Geschichten aus Astrid Lindgrens Bücher versetzt ...
Stellt euch vor, auf einem der vielen saftig grünen ehemaligen Burghügel zu sitzen, die Beine baumeln zu lassen, Walderbeeren auf lange Grashalme aufzufädeln, natürlich die traditionellen Blumenkränze zu basteln, auf den Nemunas zu blicken, viele viele Menschen in den Wiesen sitzen zu sehen, ...
Stellt euch vor, abends einfach nicht müde zu werden, weil es ja wirklich nur für 3 Stunden wirklch dunkel wird, dafür lange zu litauischer Musik zu tanzen, wieder auf dem Hügel zu sitzen und überall in der Dämmerung viele kleine Mittsommerfeuer aufflackern zu sehen, litauische Traditionen hautnah zu verfolgen, Salz ins Feuer zu streuen, Gänsehaut bei den alten Gesängen zu bekommen, zu Naturgöttern zu beten und ihnen für das vergangene Jahr zu danken, ums Feuer zu tanzen, um 5 Uhr morgens kepta duona zu essen, ...
Um noch mehr Eindrücke zu bekommen - hier wieder mal einige Fotos!
Seid lieb umarmt,
eure Sarah
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen