Mittwoch, 12. Dezember 2007

Zum ersten Mal aus Kaunas



Hallo an alle,

eigentlich schreibe ich ja meinen Blog hauptsaechlich auf www.youthreporter.de, aber ich dachte, ich kann die Beitraege ja auch hier online stellen ...


Also, folgender stammt vom 19.November 2007

Endlich, endlich bin ich wirklich angekommen ... in meiner neuen "Heimat"stadt :). Heut abend hab ich noch halbwegs viel Zeit, darum möcht ich euch mal berichten.


Die Reise


Das war echt schon mal das erste Abenteuer. Nachtzug von Wien nach Warschau, das war ja noch ok. Irgendwann wache ich auf und taumle zum WC, wie zufällig blicke ich aus dem Fenster. Traumhafte Winterlandschaft und dichtes Schneegestöber - es geht also wirklich Richtung Norden! :)


Dann, in der Früh blicke ich doch mal auf die Uhr... das kann doch nicht stimmen, denke ich. "Jaja, viel spät" meint eine Polin aus meinem Abteil. Na toll, wir sind also über zwei Stunden verspätet, als wir schließlich in Warschau Wschodina ankommen.


Etwas planlos bin ich anfangs schon, mit so viel Gepäck und müde allein in Warschau am Bahnhof zu stehen, noch dazu versteht hier anscheinend kaum wer Englisch. Ja, Glück hatte ich dennoch, im Zug lernte ich eine junge Polin kennen, die mir ihre Nummer gab. Kurz gesagt, ich rief sie an, sie gab mir eine Adresse wo ich schlafen könnte und das klappte dann auch super.


Die Ankunft


Nach weiteren zehn Stunden Zugfahrt von Warschau aus kam ich dann endlich in Kaunas an. Zugfahren ist hier echt ein Erlebnis für sich, war aber recht gemütlich, nachdem ich eine nette australische Tschechin und einen verrückt-anstrengenden Franzosen kennen gelernt hatte.


Ich bin sooo nett empfangen worden, echt, mit Willkommensschild und -kuchen (von meinen Mitbewohnerinnen Sigrid und Laura) und -geschenken, (von meiner Mentorin Simona), schon am ersten Tag dachte ich, schon viel länger hier zu sein.


Die Stadt


Anfangs bin ich einfach viel durch die Straßen gelaufen und hab Eindrücke von meiner Stadt eingefangen und von den Menschen natürlich auch, klar. Irgendwie wirken sie recht verschlossen, die Litauer, aber sehr stolz und sehr selbstbewusst. Ich glaub, das wird echt eine Zeitlang dauern, bis man mit ihnen ins Gespräch kommt. Apropos Gespräch, das ist momentan ja auch nicht wirklich möglich, bei meinen mageren Litauisch-Kenntnissen. Sprachkurs habe ich zwar schon, aber die Sprache ist sooo verrückt und echt extrem schwierig. Heute hatte ich wieder Kurs und bin jetzt voll mit litauischer Grammatik und hunderttausend neuen Vokabeln, die ich alle bis Mittwoch können sollte (wies aussieht, werde ich ab übernächster Woche mit den anderen, die schon zwei Monate hier sind, mitlernen in derselben Gruppe, momentan ist das noch net wirklich realistisch finde ich). Uiuiui.


Sonst aber geht’s mir wunderbar hier, ich schau gerne in der Früh aus dem Fenster unserer Wohnung in einem Sowjetplattenbau auf das neblige Kaunas. Ich mag das Gefühl, einen eigenen Wohnungsschlüssel zu besitzen! Es kommt mir vor, als würde die Stadt langsam merken, dass ich nun auch da bin und auch das mag ich. :) Ich mag die Gespräche mit den andren Volunteers und sogar das Sprachgewirr in meinem Kopf (viel Englisch und Standarddeutsch, gemixt mit Italienisch und ein paar Brocken Litauisch)!


Das wird eine wirklich feine und spannende Zeit hier werden, da bin ich sicher.


Viso gero ir iki prasymatimo -
eure Sarah

PS. Bilder: Unser Plattenbau, hier leben wir (Sigrid aus Belgien, Laura aus Deutschland und ich) zusammen. Und zweitens, die Laisves Aleja, die Strasse im Zentrum von Kaunas schlechthin.

Keine Kommentare: